Was ist ein Kaltblüter? Genauer gefragt, was ist ein Kaltblutpferd?
Als prototypisches Kaltblut bezeichnet man schwere, große Pferde mit ruhigem Temperament. ▸ Charakter der Kaltblüter Zu den Kaltblütern, auch Kaltblutpferde genannt, zählen Pferderassen wie der Schwarzwälder Fuchs, der Noriker und das große Shire Horse.
Das Fell der Kaltblüter ist oft dick, genauso die Mähne und der Schweif und an den Fesseln haben die stämmigen, großen Pferde häufig einen üppigen Behang.
Die Frage „Was ist ein Kaltblutpferd?“ lässt sich daher wie folgt beantworten: es sind die sanften Riesen unter den Pferden.
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Kaltblüter werden neu entdeckt!
Viele Kaltblut Pferderassen stehen bereits auf der Liste der gefährdeten Nutztierrassen. Doch finden sich immer mehr Reiter und Pferdefreunde, die den Wert der Sanften Riesen unter den Pferden schätzen lernen. Wenn du also deine Liebe für Kaltblutpferde entdeckst, leistest du automatisch einen Beitrag dazu, dass diese starken, großen Pferde uns erhalten bleiben. Ihr oft angenehmes Temperament, ihre Stärke, ▸ Freundlichkeit und Lernbereitschaft haben es geschafft zu Reitern vorzudringen, die bisher keinen Draht zu Kaltblutpferden hatten. Auch wenn spezielle Zuchtprogramme die Kaltblut Pferderassen retten sollen, bedarf es immer noch der Nachfrage. Durch den neuen Einsatz der Kaltblutpferde im Westernreiten, als Familienpferd und durch den wieder verstärkten Einsatz vor der Kutsche werden die schweren, großen Pferde neu entdeckt.
Warum heißt ein Pferd Kaltblüter?
Nun, die Bezeichnung Kaltblüter ist irreführend. Unwissende gehen schnell davon aus, hier mit unbändigen, schroffen und für das Reiten wenig geeigneten Pferderassen zu tun zu haben. Das mag zutreffen, wenn der Kaltblüter nicht artgerecht gehalten wird oder ausnahmsweise kein ruhiges Temperament hat. Doch meist ist genau das Gegenteil der Fall! Genauso wenig haben Kaltblutpferde eine kalte Körpertemperatur. Nun - „Warum heißt ein Pferd Kaltblüter?“ Du kannst den Namen „Kaltblüter“ in Richtung „starr“ oder „langsam“ deuten. Denn bei den Kaltblütern gilt das Motto: in der Ruhe liegt die Kraft. ▸ Weitere Charakter-Eigenschaften der Kaltblutpferde.
Erscheinungsbild der Kaltblutpferde
Kaltblutpferde sind eher große Pferde. Die größten Kaltblüter stehen bereits ins Guinness Buch der Rekorde. Zudem fallen die Kaltblüter meist durch ihren starken Kopf mit der geraden Stirn und der ausdrucksstarken aufgewölbten Nasenpartie auf. Der Hals ist eher kurz und stark, die Hufe flach. Das prototypische Kaltblut hat einen gedrungenen Körperbau. Dennoch wirken viele Kaltblutpferde elegant - denke zum Beispiel an den Schwarzwälder Fuchs. Im Besonderen der Kötenbehang (Fellbehang um die Fesseln der Pferde) verleiht vielen Kaltblütern ein nicht unattraktiven Beinschmuck.
Doch nicht alle Pferde mit Kötenbehang sind Kaltblüter. Die schwarzen Friesen haben beispielsweise auch einen üppigen Behang, zählen jedoch zu den Warmblutpferden.
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Charakter & Freundlichkeit
Tatsächlich muss es ziemlich turbulent zugehen, bis ein ruhiger Kaltblüter aus der Fassung gebracht wird. Wohlbemerkt - es muss ein ruhiger Kaltblüter sein. Wie bei fast jeder Rasse gibt es auch bei Kaltblütern Ausnahmen. Hat man ein ausgeglichenes Kaltblutpferd, hat man in der Regel einen guten Partner an der Seite. Auch wenn es dem Kaltblutpferd zu hektisch wird, reagiert es oft mit einem eher harmlosen rückwärts gerichteten Ausweichen. Auch in der Zucht wird darauf Wert gelegt, dass sich ruhige Pferde entwickeln, die wenig scheuen. Das ist bei der Größe und Masse der Kaltblutpferde besonders wichtig. Darüber hinaus sind Kaltblüter in der Regel lernbereit, freundlich, ausdauernd und zuverlässig.
Das Kaltblutpferd hätte sich nicht zu einem der hilfreichsten Arbeitstiere entwickelt, würde es nicht diesen ausgezeichneten Charakter haben. Der oft angenehme Charakter ist auch wesentlich zur Absicherung des ▸ gefährdeten Bestandes der Kaltblut Pferderassen.
Wie groß ist ein Kaltblut?
Neben den ganzen Rekordbrechern an Größe und Schwere, heißt es nicht, dass jedes Kaltblut ein Riese ist. Ganz im Gegenteil. Es gibt keine kleinen Kaltblüter, doch findet man durchaus Kaltblutpferde mit einem Stockmaß um die 1.50 Meter. Wie groß ein Kaltblut ist hängt stark von seiner Rasse ab. Demnach sind beispielsweise Schwarzwälder Füchse oder Noriker kleiner als das Shire Horse.
Was sind die größten Pferde der Welt?
Die Frage „was sind die größten Pferde der Welt?“ wird oft mit der Pferderasse der Shire Horse beantwortet. Die Shire Horse ist eine Pferderasse, die den Kaltblutpferden zugeordnet wird. Dennoch ist das größte Pferd der Welt aktuell kein Shire Horse, sondern ein Brabanter namens Big Jake. Brabanter sind Kaltblutpferde, die aus Belgien stammen. Es stimmt natürlich, dass das Shire Horse eine beachtliche Größe hat. Und, würden die Züchter mittlerweile kein niedrigeres Stockmaß anstreben ... wäre das größte Pferd der Welt aktuell vielleicht ein Shire Horse? Wer weiß es.
Wie groß ist Big Jake, der Rekordhalter?
Der Belgier 'Big Jake' ist eine Pferde-Bekanntheit. Schließlich ist er laut Guinness Buch der Rekorde aktuell das größte Pferd der Welt. Nun, wie groß ist Big Jake, bzw. wie hoch ist das größte Pferd der Welt? In der Tat hat er ein Stockmaß von über 2 Meter. Etwas über 2,10 Meter, genauer gesagt. Ob man ein so großes Pferd wie Big Jake im Stall haben möchte ist eine andere Sache. Gut, dass Kaltblüter ein eher angenehmes, umgängliches Temperament haben.
Wie schwer ist ein Kaltblut?
Wie schwer ein Kaltblutpferd ist, steht in engen Zusammenhang mit seiner Größe. Da es keine schlaksigen Kaltblüter gibt, wächst das Gewicht der Kaltblutpferde nahezu proportional mit der Größe. Um grob einzuschätzen wie schwer ein Kaltblüter ist, ist es daher hilfreich seine Größe zu wissen.
Ein kleines Kaltblutpferd bringt um die 500 bis 700 Kilogramm auf die Waage, ein großes Pferd um die 1000 bis 1200 Kilogramm.
Was ist der Unterschied zwischen Warm- und Kaltblütern?
Der Unterschied zwischen Warm- und Kaltblütern lässt sich auf das Temperament und den Körperbau der dazugehörigen Pferderassen zurückführen. Während ein Kaltblüter eher schwer, kräftig und gemächlich ist, ist ein Warmblutpferd schlanker, wendiger und temperamentvoller. Demzufolge unterscheiden sich Ihre Einsatzmöglichkeiten immens, auch wenn sie Eigenschaften wie Ausdauer, Lernbereitschaft und Zuverlässigkeit teilen.
Kaltblüter waren früher fast ausschließlich Arbeitspferde in der Land- und Forstwirtschaft. Manche bezeichnen die schweren, großen Pferde daher als „Rückepferde“, denn sie haben viel im Wald geholfen und Holz weggerückt bzw. wegtransportiert.
Heutzutage entdeckt man Kaltblüter neu vor der Kutsche, als Kutschpferde und auch als Freizeit-, Western- und Familienpferde. Das liegt im Besonderen an dem freundlichen, gutmütigen Wesen und dem angenehmen Temperament der Kaltblüter.